Die Weinregion Dourotal ist die erste und älteste geschützte Appellation Europas und wurde bereits 1756 durch Marquês de Pombal definiert. Seit 2001 zählt sie zudem zum UNESCO Weltkulturerbe. Mit 45.000 ha Rebland von landesweit insgesamt 225.000 ha, ist diese Region die grösste Appellation Portugals, 30.000 ha davon entfallen auf die Produktion von Portwein.
Das Dourotal unterteilt sich in drei maßgebliche Bereiche:
Baixa Corgo mit einer Durchschnittstemperatur von 18°C, NS 900 mm, insgesamt weniger steil, und einer tieferen und fruchtbareren Erdschicht.
Cima Corgo, dem Herz der Region und Kernland der Portweinproduktion. Hier finden sich die angesehensten Quintas. Das Klima ist deutlich trockener und heißer, der NS liegt nur noch bei 650 mm, ø 19°C, die Landschaft ist felsig, steil und karg. Cima Corgo nimmt 2/3 der Gesamtfläche des Douro ein, ca. 40 % der Weinproduktion, vorwiegend Spitzenweine, findet hier statt.
Douro Superior, die trockenste, am wenigsten entwickelte Subzone, mit einer Durchschnittstemperatur von ø 21°C, mittlerweile auch sehr bekannt für hochwertiges Lesegut.
Die Böden im Dourotal bestehen vorwiegend aus mürbem, durchlässigem Glimmerschiefer, der Feuchtigkeit durchlässt, ergänzt durch einige Granitaufschlüsse und generell wenig Mutterboden.
Das Klima ist geprägt durch grosse Tag- und Nachtunterschiede, extrem heiße und trockene Sommer und kalte, feuchte Winter.
Man sagt oft, das Dourotal ist der vermutlich unwahrscheinlichste Ort der Welt, Wein anzubauen: schwindelerregende Hänge aus mürbem Schiefer, die Rückhaltemauern unerlässlich machen, knochentrockene Sommer und niedrige Erträge. Nichtsdestotrotz – die herausragende Qualität dieser einzigartigen Weine spricht trotz großer Mühe für sich.
50% der Weine werden als Stillwein produziert, 50% als Fortifieds (Portweine).
Als rote Rebsorten werden vorwiegend Touriga Franca, Tinta Roriz, Touriga Nacional, Tinta Barroca, Sousão, Tinta Cão, Alicante Bouschet und Castelão angebaut. Douro Rotweine sind in der Regel farbintesiv, aromenreich, kraftvoll, verfügen über ein gutes bis sehr gutes Alterungspotential und reife Fruchtnoten von schwarzer Johannisbeere, dunklen Kirschen, Pflaumen mit feiner aber fester Struktur und markanter Mineralität. Die Weine dieser Region sind meist etwas tanninärmer und säurebetonter als in anderen Regionen Portugals.
Traditionell werden die Rebsorten auch heute noch teilweise im gemischten Satz angebaut, d.h. die Cuvée wird bereits im Weinberg geboren. Dennoch gibt es auch hier einen Trend zum reinsortigen Ausbau einzelner Rebsorten, gerade beispielsweise bei Touriga Nacional.
Auch Weissweine werden hier angebaut, meist aus den Rebsorten Siria (Roupeiro), Rabigato, Malvasia Fina (Boal), Arinto und Fernão Pires. Das Ergebnis fällt meist schlank, leicht, fruchtig, aromatisch und mineralisch aus.